NRZ vom 09.11.2016

Tierschutzverein wünscht sich eine zweite Chance für Tiere

09.11.2016 | 11:00 Uhr

Tierschutzverein wünscht sich eine zweite Chance für Tiere
Dusty.Foto: Christoph Karl Banski

Moers.   Im Moerser Tierheim sind 80% Abgabetiere. Gisela Großmann engagiert sich im Tierschutzverein. Das Schicksal von Dusty und Püppi berührt sie.

Dusty kann einem wirklich Leid tun. Der kleine Vierbeiner hat diverse Handycaps am Skelett, ein Bein ist schief, seine Hoden sind nicht ausgewachsen. Es gab Tage, da konnte der Mischlingshund vor Qualen nicht mehr geradeaus laufen. Berührung habe er seinerzeit mit Schmerzen verbunden, erklärt Nicola Roßmann, die Teamleiterin im Moerser Tierheim. Da habe er auch mal zugebissen. Schließlich landete der Hund am Peschkenhof. Jetzt wurde der Dreijährige operiert, bald kann er mit der Physiotherapie beginnen.

Für Gisela Großmann ist das eine gute Nachricht. Die 63-Jährige engagiert sich ehrenamtlich im Tierschutzverein. Ihr liegen Fälle wie der von Dusty sehr am Herzen. Oder von Püppi. Die Katze ist im Mai im Tierheim abgegeben worden. Ihre Eigentümerin war schwer erkrankt, sie konnte Püppi nicht mehr versorgen. Schon kurz nach der Aufnahme fiel auf, dass sich im rechten Auge ein dunkler Kranz bildete, der schnell wuchs. Das Kätzchen wurde operiert, der Tumor entfernt. Mit diesem Eingriff allerdings auch das rechte Auge.

Für Püppi endete die kostspielige OP glücklich: Sie konnte schnell in ein neues Zuhause vermittelt werden. „Die Geschichte von Püppi war schon eine Besondere“, sagt Gisela Großmann. Für das Tierheim hat sich einiges geändert, seit die Stadt Moers den Vertrag zur Annahme von Fundtieren nicht verlängert hat. 80 Prozent sind nun Abgabetiere, erklärt Gisela Kuhnen vom Tierschutzverein. Tiere, die abgegeben werden, weil sie womöglich verhaltensauffällig geworden sind, oder weil die Besitzer zu alt sind. Scheidungskinder sind auch etliche darunter. „Den Tieren geben wir jetzt eine Chance“, sagt Kuhnen. „Da stecken ja Schicksale dahinter“, weiß Nicola Roßbach.

Für den Tierschutzverein sind die Schützlinge nicht immer günstig. Die Pflege von Dusty habe rund 1000 Euro gekostet, heißt es. „Es gibt Tiere, denen es nicht so gut geht“, sagt Gisela Großmann. „Die haben eine zweite Chance verdient.“ Sie selbst hat Hunden eine solche Chance gegeben. Tobi und Benni hießen die beiden Vierbeiner. Jetzt hat Netty bei Großmanns ein neues Zuhause gefunden, eine körperbehinderte Katze aus dem Tierheim. Und natürlich hofft die engagierte Frau, dass auch andere Tiere ein neues Zuhause finden.

Sonja Volkmann