Balou … genießt seinen neuen Lebensabschnitt – Update

 

17. August 2023

Liebes Team vom Tierheim Moers,

aus zwei wurden ratzfatz zehn Wochen – kaum zu fassen, wie schnell die Zeit vergangen ist.
Balou geht es super und er ist voll und ganz in seinem Für-Immer-Zuhause angekommen.
Natürlich gab bzw. gibt es hier und da kleine „Dorfsheriff-typische-Probleme“, aber die haben wir erwartet und wir arbeiten dran 🙂 Von Woche zu Woche wird es besser und inzwischen wird nicht mehr im Garten jeder vorbei flatternde Schmetterling angebellt ^^

Gesundheitlich ist unser Schnuffel erfreulicherweise weiterhin auf dem aufsteigenden Ast; wie schon letztes Mal berichtet, haben wir ja seine Schmerzmedikation umgestellt und die verträgt er weiterhin gut. Wir hatten auch eine Physiotherapeutin hier, die ihn untersucht und uns ein paar Übungen gezeigt hat. Vor allem am Morgen hatte er nämlich große Probleme (Aufstehen / Laufen), weshalb wir jetzt jeden Morgen etwas früher aufstehen und mit ihm die Übungen machen. Balous Begeisterung hält sich zwar in Grenzen, wenn Frauchen um 4Uhr morgens ankommt und seine Hinterhand mobilisiert, aber er hat ziemlich schnell verstanden, wie gut ihm das tut und seitdem lässt er es über sich ergehen ^^.

Im Haus haben wir für Balou überall Läufer und Teppiche ausgelegt, so dass er besseren Halt hat; rutschige Böden waren wirklich ein Problem für ihn.
Wir haben auch festgestellt, dass der rutschige Untergrund eine der Ursachen dafür war, dass er seine Hundebetten gemieden hat. Denn nachdem die Teppiche lagen und sich die Kissen keinen cm mehr verschoben haben, wenn er darauf gelaufen ist, hat er sich direkt auf die Hundekissen gelegt. Ganz dicke Kissen waren auch auf rutschfestem Untergrund nicht sein Ding, weshalb wir dann einfach mal einen Testlauf mit einer normalen 135x200cm Bettdecke, die wir doppelt gelegt hatten, gemacht haben. Und siehe da – Volltreffer.
Seitdem verbringt er etwa ¾ seiner Ruhezeiten auf einer seiner Bettdecken.

Um die Muskulatur seiner Hinterhand zu trainieren, läuft er – wenn wir draußen mit ihm unterwegs sind – (in Rücksprache mit der Physiotherapeutin) an einer 15m Schleppleine. In der ersten Zeit war das für ihn extrem anstrengend, so dass wir manchmal auf halber Strecke auf eine kurze Leine wechseln mussten. Mitlerweile ist seine Hinterhand aber deutlich besser bemuskelt und er düst mit großer Freude z.B. durchs hohe Gras. Nur noch ganz selten sackt er mal mit dem Hinterteil ab; aber das stört ihn gar nicht und er steht einfach wieder aus eigener Kraft auf und weiter geht’s. Er hebt sogar wieder regelmäßig sein Bein und hockt nicht nur fürs kleine Geschäft!

Für die Gassirunden haben wir zusätzlich auch noch auf ein Hebegeschirr gewechselt, womit wir ihn beim Überwinden von schwierigen Stellen (z.B. Steigungen bergauf) unterstützen und sichern können.

Vor wenigen Tagen hatten wir wieder Balous Tierarzt bei uns und der war sehr zufrieden mit seiner Entwicklung. Vor allem an seinen Füßen ist deutlich zu erkennen, wie sehr sich sein Zustand verbessert hat. Anfangs waren seine mittleren Krallen fast bis ins Leben runter abgerieben, so dass wir mit der Physiotherapeutin schon über einen Pfotenschutz gesprochen hatten. Aber sein Gangbild hat sich zu unserer große Freude sehr verbessert – wenn wir asphaltierte Strecken laufen, hören wir kaum noch, dass seine Pfoten schleifen. Auf manchen Runden / an guten Tagen passiert das gar nicht! Die Krallen an der Hinterhand sind mitlerweile sichtbar länger geworden sind und die Krallen an der Vorderhand sind sogar vollständig nachgewachsen, so dass ich sie einmal schon kürzen musste!

Auch wenn diese Entwicklungen natürlich super sind, sind wir nicht frei von Sorgen 🙁
Die „Wegsacker“, die ihn an der Hinterhand zwar kaum noch belasten, zeigen sich leider immer wieder auch an der Vorderhand, was ein deutlich größeres Problem darstellt.
Bisher ist es zwar nur bei feuchtem / rutschigem Untergrund vorgekommen, dass er sich vorne nicht mehr halten konnte, aber dabei ist das Verletzungsrisiko natürlich immens höher, als wenn er sich „unplanmäßig auf den Popo setzt“… 🙁

Aber – Carpe Diem! Wer weiß, was morgen passiert, wir leben im Heute mit unserem Schnuffel und wir verbringen eine tolle Zeit miteinander und das ist es, was zählt!

Anfangs haben wir uns ja sehr gewünscht, dass er abends zu uns aufs Sofa kommt, aber wie schon berichtet, hat ihn das leider sehr verunsichert. Inzwischen haben wir diesen Wunsch verworfen, denn ehrlicherweise war das Motiv natürlich von uns eher egoistisch. Wenn er wirklich immer zu uns auf die Couch kommen würde, wäre das natürlich total schön, aber wenn er dann unbeaufsichtigt und ohne Unterstützung von der Couch runterspringt und sich dann evtl. verletzt… nein, das ist zu gefährlich. Aber wir haben zwei seiner Liegeplätze direkt neben unsere Couch positioniert und wenn wir abends fern sehen, legt er sich auf einen dieser Plätze in unsere Nähe; das ist auch sehr schön.

Und Balou fühlt sich wohl, das ist das Wichtigste.

Er spielt unheimlich viel, zeigt tagtäglich Wohlfühlverhalten und ist zu einem totalen Schmusebär geworden. Zwischen uns haben sich richtige Schmuserituale entwickelt, aber auch andere Zweibeiner, die er kennt und / oder sympathisch findet, sind vor Schmuseattacken nicht sicher ^^

Sogar seinen Tierarzt hat er inzwischen um seine kleine Kralle gewickelt. Bei der letzten Untersuchung vor ein paar Tagen hat Balou die Situation gnadenlos ausgenutzt, sich vor dem Arzt auf dem Boden gewälzt, seine Beine in die Luft gestreckt und den Clown gegeben. 😀 Der Tierarzt saß nur noch lachend vor ihm und meinte, DAS wäre ja mal so gar nicht selbstverständlich für einen Schäferhund und hat ihn auch als Schmusebär bezeichnet ^^

Wir können kaum in Worte fassen, wie schön es ist, den Kleinen bei uns zu haben und auch wenn der Tag des Abschieds bei einem alten Hund aus dem Tierheim höchst wahrscheinlich viel früher kommt, als bei einem jungen Hund, dem man eine zweite Chance gibt, möchten wir jedem ans Herz legen, diesen Schritt zu wagen!

Ganz liebe Grüße,

Marcus & Nicole

 

 

Juni 2023

Liebes Team vom Tierheim Moers,

 

der Balou ist zwar erst knapp zwei Wochen bei uns – aber es fühlt sich an, als wäre er schon viel länger Teil unserer kleinen Familie.

 

    

 

Nach noch nicht mal zwei Wochen sitzen alle Kommandos und Routinen, die wir für das tägliche Miteinander benötigen.

Der Altersstarrsinn mag zwar hier und da durch kommen, aber unterm Strich ist der süße Fratz sehr lernwillig. Und – er ist ein Frühaufsteher – sehr hilfreich 😀

Als es am ersten Werktag nach seinem Einzug um 5Uhr hieß „Gassi gehen“ hat er zwar etwas entgeistert aus der Wäsche geguckt, aber ab dem zweiten Tag war das schon ok für ihn.

 

Leider scheint der kleine Kerl nicht die Vorzüge einer Couch zu kennen – auch seine Hundebetten hat er von Anfang an gemieden. Aber – wie schon telefonisch berichtet – waren Yogamatten hier die Lösung des Problems.

 

So ab und an traut er sich schon mal für ein paar Minuten auf die Couch und lässt sich von seinen Zweibeinern kraulen, aber auf der Couch zu liegen ist ihm doch noch sehr suspekt.

Schauen wir mal, wie sich das noch entwickelt.

Sein „Outdoor-Sofa“ hat er aber schon nach zwei Tagen für sich entdeckt.

 

 

Autofahren findet er super – mittels Rampe ein- und aussteigen ist für ihn absolut kein Problem; er läuft routiniert rauf und runter als hätte er das schon immer so gemacht.

 

 

 

Nachdem wir wegen seiner Medikation miteinander telefoniert hatten, haben wir dann doch noch sehr kurzfristig einen mobilen Tierarzt zu uns kommen lassen. Derzeit stellen wir Balous Schmerztherapie um, was – zum jetzigen Zeitpunkt bereits – sehr positive Auswirkungen zeigt. Er ist insgesamt deutlich entspannter und mobiler.

 

Seine neuen Medis verträgt er gut und er zeigt immer mehr Bewegungsabläufe, die wir vor der Umstellung nicht beobachten konnten.

Wir hoffen sehr, dass es ihm noch laaaaaange gut gehen wird und wir eine tolle Zeit zusammen haben werden.

 

Ganz liebe Grüße,

 

Marcus & Nicole