Seppel … ein absoluter Rohdiamant – vermittelt 25.08.2023

 

Name des Tiers:Seppel
Bestandsnummer:629_Ü_22
Aufnahmegrund:Übereignung
Im Tierheim seit:02.12.2022
Rasse:Labrador-Mix
Geschlecht:männlich
Farbe/Felllänge:schwarz
Geburtsdatum:21.03.2022
Schulterhöhe/Gewicht:
Fundort/Abgabegrund:Übereignung
Tierbeschreibung:

 

Update Mai 2023

Seppel ist einfach nur großartig mit anderen Hunden. Dachten wir anfangs, dass er mit seiner botten Art mal irgendwann auf einen Hund trifft, der ihm eine richtige “Ansage” macht, wurden wir eines besseren belehrt. Was Seppel im Umgang mit dem Menschen fehlt, kann er mit Hunden punktgenau.
 
Er bleibt natürlich Seppel – bott und immer irgendwie drüber – aber er überspannt nie den Bogen. Wagt er sich ein Mü zu weit, kommt er deeskalierend aus der Situation wieder raus. Kein Hund konnte bei uns bisher mit Seppel streiten, kein Hund konnte ihn aus seiner freundlichen Reserve locken …
 
 
Für unseren Alfred, der sich anderen Hunden gerne mal offensiv präsentiert, ist Seppel wie eine Offenbarung. Er lässt sich überhaupt nicht von Alfred provozieren und hält stoisch an seiner Positivity fest – so lange, bis auch Alfred erkennt, dass es keine Chance auf einen Streit gibt und sich im Spiel verliert.
 
In der Kombi Seppel-Mensch klappt das leider nicht so gut … hier soll halt auch Seppel vom Menschen lernen und nicht umgekehrt.
 
 
Aber auch hier sehen wir, dass Seppel total bemüht ist, zu verstehen, was wir von ihm wollen und es umzusetzen. Er steht sich dabei einfach vielfach selbst im Weg … schließlich kann er auch nicht einfach so aus seinem Fell.
 
Während Seppel anderen Hunden großartig zu einem hündischen Miteinander verhelfen kann, wird es Erfahrung, Ausdauer und auch einige Nerven kosten, ihm das entspannte Miteinander mit dem Menschen nachhaltig zu erklären.
 
Wer diesen Weg jedoch gehen kann und will, wird mit einem unfassbaren Charakterhund belohnt werden. ❤
 
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Update April 2023
 
Hier kommt Seppel …
 
… und wenn Seppel kommt, dann zu 100 %. Für Seppel steht Seppel klar im Vordergrund – seine Bedürfnisse, seine Flausen, sein Wohlbefinden … Mit dem Menschen zu kooperieren, hat er in seinem ersten Lebensjahr nicht gelernt. Bei einem 40 kg Hund, sind die Distanzlosigkeit und Rüpeleien, die daraus resultieren, durchaus unangenehm bis problematisch.
 
Seppel hat eine ausgesprochen niedrige Frustrationstoleranz, kommt kaum zur Ruhe und er hinterfragt seinen Menschen extrem.
 
Jeder kennt vielleicht die Situation, dass ein Hund etwas macht, was er eigentlich nicht soll … als Beispiel irgendwo liegen, wo er nicht liegen darf. Dann korrigiert man häufig dieses unerwünschte Verhalten halbherzig, weil ein Teil in einem sagt “ach, ist ja schon irgendwie süß”. Es gibt sehr nachsichtige und gefällige Hunde, die der Korrektur trotz der Halbherzigkeit (und ja, Hunde merken sehr genau, ob man etwas wirklich ernst meint oder nicht zu 100 % dahinter steht) folgen.
 
So ist Seppel nicht. Halbe Sachen gibt es bei ihm nicht. Sein Mensch muss für ihn glaubwürdig und unmissverständlich sein und ihm mental (und manchmal auch körperlich) standhalten können. Das ist anstrengend und erfordert einiges an Erfahrung mit Hunden.
Im Umgang mit uns akzeptiert Seppel seine Grenzen. Sie sind für ihn absolut verlässlich und eine feste Größe.
 
Für ein häusliches Umfeld geht unsere klare Empfehlung zu einer Box. Wir haben bereits mit ersten Ruheübungen begonnen, aber natürlich lässt sich das im Tierheimalltag nur begrenzt umsetzen.
 
Auch ein Hund, der Ruhe lernen muss, braucht natürlich eine geistige und körperliche Auslastung. Seppel wird mit Futterbeutel und Dummy gearbeitet. Er hat viel Spaß dabei, aber auch hier muss Mensch präzise sein, da er Lücken / Schwächen schneller findet als den Futterbeutel.
 
Bei allem Standing des Menschen wird es auch zu Konfliktsituationen mit Seppel kommen. Auch wenn er bei uns inzwischen Regeln respektiert und sie ihm (wie jedem Hund) gut tun, akzeptiert er sie nicht immer ohne Diskussion. Dem muss man standhalten können und wollen.
 
Mit anderen Hunden zeigt er sich bisher bei uns sehr gut. Obwohl er auch da häufig sehr rüpelig ist, weiß er genau, wie weit er bei welchem Hund gehen kann und akzeptiert die hündische Grenze sehr viel bereitwilliger.
 
Seppel ist einer von vielen … angeschafft und nebenher laufen gelassen mit der Erwartungshaltung, dass Hund quasi ab Werk der beste Freund des Menschen ist. Nun … vielleicht ist Seppel das, aber seine Definition von Freundschaft wäre dann durchaus speziell.
Die letzten Monate haben uns gezeigt, dass Seppel offen dafür ist, (Neues) zu lernen. Bei allen Baustellen liegt es auch in seiner Natur, möglichst stressfrei und harmonisch mit seinem Menschen leben zu können. Der Weg dorthin wird aufgrund seiner Versäumnisse herausfordernd und braucht wirkliche Hundeerfahrung.
 
Wir wünschen uns und vor allem Seppel, dass der passende Mensch ihn hier sieht und mit ihm den Weg in ein harmonisches Miteinander weiter gehen möchte.

 

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Seppel haben wir von einem befreundeten Tierheim übernommen. Ursprünglich wurde der junge Rüde dort wegen Überforderung abgegeben.

Seppel ist mitten in der Pubertät und hat bisher eher keine Regeln für ein harmonisches Miteinander mitbekommen. 

Auch wenn er grundsätzlich freundlich ist, wird diese Eigenschaft von sehr distanzlosem und rüpelhaftem Verhalten überdeckt. 

Seppel muss einiges nachholen, was eigentlich in die Junghundezeit gehört hätte und nun mit einem Pubertier recht anstrengend ist. Es braucht Hundeerfahrung und mentale Stärke, um Seppel entgegenzutreten.

Wir suchen für Seppel Menschen, denen das Thema Hundeerziehung nicht fremd ist. Trotz seines netten Wesens eignet er sich mit dem großen Nachholbedarf nicht für Anfänger. 

Mit vielen Nachhilfestunden und auch etwas Überzeugungskraft wird aus dem ungestümen Rohling auch noch ein Diamant werden – da sind wir ganz sicher.

Seppel verhält sich anderen Hunden gegenüber eigentlich genauso wie Menschen gegenüber und stößt mit seinem jugendlich unhöflichen Verhalten öfter mal auf Abwehr. Bei der Überlegung, Seppel als Zweithund zu übernehmen, sollte der Ersthund bereits gut “funktionieren” und souverän genug sein, um Seppel auch mal angemessen in seine Schranken zu weisen.

In einem sehr hundeerfahrenen Haushalt wären Kinder ab 16 Jahren möglich. Das ist jedoch nicht pauschal zu betrachten, sondern müsste im Einzelfall überprüft werden, da Seppel ein sehr feines Gespür für “ein schwaches Glied” hat.

Spontane Besuche sind leider nicht möglich. Bei Interesse an Seppel stehen die vermittelnden Kollegen für telefonische Erstgespräche von Montag bis Freitag von 14 – 17 Uhr und Samstag von 13 – 16 Uhr zur Verfügung.

Wir bitten darum, sich an diese Zeiten zu halten, da nach den regulären Telefonzeiten alle Gespräche in den Notdienst umgeleitet werden und dieser natürlich Notfällen vorbehalten ist.

Alternativ erreichen Sie die vermittelnden Kollegen auch per Email: tierpfleger@tierheim-moers.de