Warum wir auch eine Kennzeichnungspflicht brauchen …

Immer wieder gibt es mal Fundkatzen, deren Zustand uns erschüttert und bei denen es fünf vor zwölf ist, dass sie eine tierärztliche Behandlung bekommen … manchmal sogar fünf nach zwölf 😢
Von Weihnachten bis jetzt hatten wir drei Fundkater, die alle stationär in die Tierklinik mussten, und deren unglaublich freundliches und menschenbezogenes Verhalten absolut den Rückschluss zulässt, dass sie mal ein Zuhause gehabt haben müssen, in dem sie ihren Menschen vertraut haben. Sie werden gefunden, trotz großer Verbreitung in den sozialen Medien findet sich jedoch kein Besitzer … und wir kämpfen um ihr Leben. Sicherlich hat nicht jeder Facebook oder auch Internet, aber wer sein Tier vermisst, sucht doch aktiv … und ein Tierheim ist dabei keine ungewöhnliche Anlaufstelle.

Fundkater Rebell kam vor Weihnachten zu uns – geschwächt und dehydriert. Nur durch den weihnachtlichen Klinikaufenthalt (an dessen Kosten sich viele von Euch beteiligt haben – ❤️lichen Dank dafür), Infusion und eine Magensonde konnte er am Leben gehalten werden. Wir sind immer vorsichtig mit Prognosen, aber Rebell hat inzwischen guten Appetit und entwickelt sich in die richtige Richtung. Er hat sogar schon ganz fürsorgliche Interessenten, die ihn fast täglich besuchen.

Fundkater Minion, der in einem Keller gefunden wurde und umgehend notfallmäßig in die Tierklinik musste. Wie die meisten von Euch sicherlich gelesen haben, waren seine organischen Schäden so groß, dass er erlöst werden musste. Die Einschätzung der Ärzte war, dass nicht die Hungerphase in dem Keller die Organe geschädigt hat, sondern schon im Vorfeld Erkrankungen vorlagen.

Fundkater Obelix, der – wie wir jetzt auch nach einem Klinikaufenthalt wissen – vergrößerte Nieren und eine Herzinsuffizienz hat. Nichts Schönes, aber bei weitem kein KO Kriterium. Seine Herztabletten nimmt er vorbildlich und auch mit seiner Nierendiät freundet er sich mehr und mehr an. Obelix wird schon bald ins Katzenhaus umziehen und sucht dann ein fürsorgliches, verantwortungsbewusstes und vor allem verlässliches Zuhause – einfach ein Forever Home.

Es fällt schwer, diese gleichartigen Fälle dem Zufall zuzuschreiben und man muss den Gedanken, dass diese drei Tiere vielleicht zu teuer und unbequem geworden sind, bewusst verdrängen … denn an der Vergangenheit können wir nichts ändern – an uns ist es, den beiden roten Katern zu einer schöneren und besseren Zukunft zu verhelfen.

Trotzdem bleibt die kleine Stimme, die fragt: wenn wir eine Kennzeichnungspflicht hätten und die Anonymität der Besitzer aufgehoben wäre … wären sie dann auch bei uns?