Hektor – äußerlich ein Winzling, innerlich ein Gigant🌈
29.07.2019
Unser Tierheimalltag hält nicht nur Happy Endings bereit ..
Seit Februar hat Hektor bei uns gewohnt. Er zeigte zunächst deutliches Abwehrverhalten gegen alles und jeden, aber schon bald haben wir festgestellt, dass Hektor taub war, es so zu vielen Missverständnissen gekommen war und Hektor nur einen Weg gelernt hatte, um sich zu schützen. Mit angepasstem Training konnten wir ihm Alternativen zeigen und schon bald konnten sowohl Mitarbeiter als auch Gassigänger ihn gut händeln. Hektor brauchte immer eine Zeit, um Menschen kennen zu lernen und sich ihnen zu öffnen, aber dann hat er sie in seinen Kreis aufgenommen. Er hat sowohl seine täglichen Gassirunden als auch sein Training genossen – schließlich war er nur taub, aber deswegen nicht weniger lernwillig.
Vor knapp drei Wochen, hat er begonnen, seine feste Gassigängerin nicht mehr an sich heran zu lassen. Das hat uns alle sehr irritiert und wir haben gemeinsam nach den Gründen gesucht, aber zunächst keine Erklärung gefunden. Kurze Zeit später fing er an zu humpeln. Trotz Behandlung verschlechterte sich seine Lahmheit zusehends.
Vergangene Woche wollten wir der Sache auf den Grund gehen und unsere schlimmsten Befürchtungen wurden leider wahr: Hektor hatte einen schmerzhaften Tumor, der die Nervenstränge befallen hatte. Alles, war wir noch für ihn tun konnte, war, ihn nicht länger leiden zu lassen.
Auch wenn das Teil unseres Alltags ist, fällt es uns deswegen nicht leicht. Wir wägen nicht ab, ob Behandlungen sich “lohnen” – gibt es eine Chance auf ein würdiges Leben, erhalten unsere Schützlinge diese auch. Wir wissen jedoch auch um die Verantwortung zu entscheiden, wann das Leben zur Qual wird. Leider mussten wir diese Entscheidung bei Hektor treffen, da es mit dieser Diagnose nur noch einen Aufschub mit Schmerzen gegeben hätte. So mussten wir unseren kleinen Charakter-Chihuahua gehen lassen … aber soweit wir konnten, haben wir ihn begleitet und seine Pfote gehalten.
R.I.P. Hektor 🌈
| Name des Tiers: | Hektor |
| Bestandsnummer: | 73_Ü_19 |
| Aufnahmegrund: | Übereignung |
| Im Tierheim seit: | 22.02.2019 |
| Rasse: | Chihuahua-Mix |
| Geschlecht: | männlich, kastriert |
| Farbe/Felllänge: | braun-weiß / mittellang |
| Geburtsdatum: | 2013 |
| Schulterhöhe/Gewicht: | 25 cm |
| Fundort/Abgabegrund: | Übereignung |
| Tierbeschreibung: |
UPDATE 05.06.2019
Nun ist Hektor seit ein paar Monaten bei uns und wir können ein positives Update zu ihm geben. Hektor hat sich prima entwickelt, seine gesundheitlichen Einschränkungen sind dank der Medikamente (morgens und abends eine Tablette) kaum spürbar.
Nach einer Eingewöhnungsphase hier im Tierheim entpuppte sich der kleine Kerl als ein sehr intelligenter und gelehriger Hund, der es liebt neue Dinge zu erlernen und seinem Menschen dabei zu gefallen…und natürlich sein Leckerchen zu bekommen 😉
Er lässt sich dank sehr intensivem Training mittlerweile ohne Probleme Anleinen und liebt es lange Spaziergänge zu machen. Aufgrund seiner Taubheit haben wir die nonverbale Kommunikation mit ihm trainiert, er nimmt diese Trainingsmethode sehr gut an und hat Spaß bei der “Arbeit”.
Es ist für die neuen Besitzer und auch Hektor sehr wichtig, dass das Training im neuen zu Hause weiter geführt wird, denn alles Erlernte macht ihn sicherer im Umgang mit Menschen. Er “freut” sich mittlerweile richtig, bspw. das erlernte “Anleinritual” zu absolvieren, zeigt gerne seine Tricks und lässt sich mittlerweile überall anfassen und genießt dabei die Streicheleinheiten. Daran war vor einiger Zeit noch nicht zu denken und zeigt, was mit Training, Geduld und Liebe alles machbar ist!
Beschreibung 02/2019:
Hektor ist ein ca. 6 Jahre alter, kastrierter Chihuahua-Mix.
Bei diesem entzückenden Aussehen muss man doch meinen: “Der wird bestimmt schnell vermittelt, der Süße!”
Ja, das mit dem Aussehen können wir so unterstreichen, aber der kleine Mann hat es faústdick hinter den Ohren und bringt ein paar gesundheitliche Probleme mit sich.
Er hat eine mittelgradige HD, Spondylosen und ein Herzproblem. Diese Erkrankungen sind aber medikamentös gut eingestellt. Zudem hört er nicht oder zumindest nur schlecht.
Seine Unsicherheit zeigt er beim Anleinen sowie Berührungen durch ein Abwehrverhalten.
Mit Artgenossen ist er bedingt verträglich, zeigt sich draußen sehr dominant bei Hunde,- und Menschenbegegnungen.
Für Hektor suchen wir ein zu Hause ohne Kinder, wo Menschen mit ihm zusammen an seinen Defiziten arbeiten und ihn souverän durchs Leben führen.
Wer Hektor kennenlernen möchte, kann sich gerne im Rahmen der Öffnungszeiten im Tierheim melden.